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Wie lädt man elektrische Schwerlastwagen auf: Laden & Batteriewechsel?

Wie lädt man elektrische Schwerlastwagen auf: Laden & Batteriewechsel?

Laden versus Akkutausch:

Jahrelang wurde darüber debattiert, ob elektrische Schwerlastwagen mit Lade- oder Akkuwechseltechnologie ausgestattet werden sollten. Beide Seiten hatten ihre stichhaltigen Argumente. Auf diesem Symposium erzielten die Experten jedoch einen Konsens: Sowohl das Laden als auch der Akkuwechsel weisen spezifische Vor- und Nachteile auf. Die Wahl zwischen den beiden Verfahren hängt ausschließlich von praktischen Szenarien, spezifischen Anforderungen und Kostenkalkulationen ab. Die beiden Ansätze schließen sich nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich und eignen sich jeweils für unterschiedliche Einsatzbereiche. Der Hauptvorteil des Akkuwechsels liegt in der schnellen Energieaufladung innerhalb weniger Minuten, wodurch die Betriebseffizienz deutlich gesteigert wird. Allerdings weist er auch nennenswerte Nachteile auf: hohe Anfangsinvestitionen, aufwendige administrative Verfahren und uneinheitliche Garantiebedingungen für Akkus. Akkus verschiedener Hersteller können nicht an derselben Wechselstation ausgetauscht werden, und ein einzelner Akku kann nicht an mehreren Stationen verwendet werden.

160-kW-CCS2-Gleichstromladegerät

Wenn Ihre Flotte also auf relativ festen Routen verkehrt, Wert auf betriebliche Effizienz legt und eine gewisse Größe aufweist, ist das Batteriewechselmodell eine sinnvolle Wahl. Das Lademodell hingegen bietet einheitliche Schnittstellenstandards. Sofern sie den nationalen Standards entsprechen, können Fahrzeuge jeder Marke geladen werden, was eine höhere Kompatibilität und geringere Kosten für den Bau von Ladestationen gewährleistet. Die Ladegeschwindigkeiten sind jedoch deutlich geringer. Gängige Konfigurationen mit zwei oder vier simultanen Ladeanschlüssen benötigen für eine vollständige Ladung immer noch etwa eine Stunde. Darüber hinaus müssen die Fahrzeuge während des Ladevorgangs stehen bleiben, was die betriebliche Effizienz der Flotte beeinträchtigt. Marktdaten zeigen, dass von den heute verkauften vollelektrischen Schwerlastwagen sieben von zehn Ladesystemen nutzen, während drei auf Batteriewechsel setzen.

 

Dies deutet darauf hin, dass der Batteriewechsel größeren Einschränkungen unterliegt, während das Laden ein breiteres Anwendungsgebiet bietet. Die konkrete Wahl sollte sich nach den tatsächlichen betrieblichen Anforderungen des Fahrzeugs richten. Schnellladen vs. Ultraschnellladen: Standards und Fahrzeugkompatibilität sind entscheidend. An dieser Stelle stellt sich die Frage: Wie sieht es mit Megawatt-Ultraschnellladen aus? Tatsächlich sind bereits zahlreiche Megawatt-Ultraschnellladegeräte auf dem Markt erhältlich. Der nationale Standard für Megawatt-Ultraschnellladen befindet sich jedoch noch in der Entwicklung. Derzeit werden Unternehmensstandards gefördert, die auf dem nationalen Standard basieren. Darüber hinaus hängt die Eignung eines Fahrzeugs für Ultraschnellladen nicht nur von der Leistung der Ladestation ab, sondern vor allem davon, ob die Fahrzeugbatterie dieser Belastung standhält.

Aktuell verfügen gängige Schwerlast-Lkw-Modelle typischerweise über Akkus mit einer Kapazität von 300 bis über 400 kWh. Um die Reichweite der Fahrzeuge zu erhöhen und größere Märkte zu erschließen, ist der Einbau größerer Akkukapazitäten sowie die Ermöglichung von Schnellladung erforderlich. Die auf der Konferenz anwesenden Schwerlast-Lkw-Hersteller gaben daher an, dass sie die Entwicklung von Schnell- und Ultraschnellladeakkus für Nutzfahrzeuge beschleunigen. Entwicklungspfad und Marktdurchdringung von elektrischen Schwerlast-Lkw: In der Anfangsphase der Elektrifizierung von Schwerlast-Lkw basierte diese primär auf dem Akkuwechselmodell. Anschließend verlagerte sich der Einsatz elektrischer Schwerlast-Lkw von geschlossenen Fahrzeugen mit internen Kurzstreckenübergaben hin zu festen Kurzstrecken. Zukünftig stehen sie kurz vor dem Einsatz in offenen Fahrzeugen mit mittleren bis langen Strecken.

Statistiken zeigen, dass der Marktanteil elektrischer Schwerlastwagen im Jahr 2024 zwar nur 14 % betrug, in der ersten Jahreshälfte dieses Jahres jedoch auf über 22 % anstieg – ein Plus von über 180 % gegenüber dem Vorjahr. Ihre Haupteinsatzgebiete konzentrieren sich weiterhin auf den Nah- und Mittelstreckenverkehr, beispielsweise den Rohstofftransport für Stahlwerke und Bergwerke, die Bauschuttlogistik und die Abfallentsorgung. Im Fernverkehr liegt der Marktanteil von Schwerlastwagen mit alternativen Antrieben bei unter 1 %, obwohl dieses Segment 50 % des gesamten Schwerlastwagenmarktes ausmacht.

Folglich stellen Mittel- und Langstreckenanwendungen die nächste Herausforderung für elektrische Schwerlastwagen dar. Zentrale Einschränkungen bei der Entwicklung elektrischer Schwerlastwagen: Sowohl elektrische Schwerlastwagen als auch ihre Lade- und Batteriewechselstationen weisen eine grundlegende Gemeinsamkeit auf: Sie sind Produktionsmittel, bei denen Effizienz und Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen. Um die Reichweite zu erhöhen, benötigen Elektro-Lkw mehr Batterien. Eine höhere Batteriekapazität steigert jedoch nicht nur die Fahrzeugkosten, sondern reduziert aufgrund des hohen Batteriegewichts auch die Nutzlast und beeinträchtigt somit die Rentabilität der Flotte. Dies erfordert eine sorgfältige Batteriekonfiguration. Diese Herausforderung verdeutlicht aktuelle Schwächen der Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw, darunter eine unzureichende Anzahl an Stationen, eine ungenügende geografische Abdeckung und uneinheitliche Standards.

Brancheninitiative:

Gemeinsame Förderung der industriellen Entwicklung

Dieses Seminar brachte Vertreter von Fahrzeugherstellern, Batterieproduzenten, Lade- und Batteriewechselanbietern sowie Logistikunternehmen zusammen, um gemeinsam die Herausforderungen der Branche anzugehen. Es rief die „Kooperationsinitiative für ultraschnelles Laden und schnelles Batteriewechseln für Schwerlast-Lkw“ ins Leben und schuf damit eine offene, nicht-exklusive Plattform für den Austausch von Erkenntnissen und die Koordinierung von Maßnahmen. Parallel dazu wurde ein Manifest veröffentlicht, um die industrielle Entwicklung der Infrastruktur für ultraschnelles Laden und schnelles Batteriewechseln für vollelektrische Schwerlast-Lkw zu beschleunigen. Industrieller Fortschritt fürchtet nicht die Probleme, sondern das Fehlen von Lösungen.

Betrachten wir die Entwicklung von Pkw im letzten Jahrzehnt: Früher lag der Fokus darauf, die Batteriekapazität für eine größere Reichweite zu maximieren. Mit zunehmender Reife der Ladeinfrastruktur wird eine übermäßige Batteriekapazität jedoch überflüssig. Ich bin überzeugt, dass elektrische Nutzfahrzeuge einen ähnlichen Weg beschreiten werden. Mit der Verbreitung von Ladeinfrastruktur wird sich zwangsläufig eine optimale Batteriekonfiguration herauskristallisieren.

 


Veröffentlichungsdatum: 13. September 2025

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