Ford wird ab 2025 Teslas Supercharger-Anschluss nutzen.

Ford wird ab 2025 Teslas Supercharger-Anschluss nutzen.

Offizielle Mitteilung von Ford und Tesla:Ab Anfang 2024 bietet Ford seinen Elektrofahrzeugbesitzern einen Tesla-Adapter (zum Preis von 175 US-Dollar) an. Mit diesem Adapter können Ford-Elektrofahrzeuge an über 12.000 Ladestationen in den USA und Kanada geladen werden. Ford erklärte: „Kunden des Mustang Mach-E, F-150 Lightning und E-Transit können dank des Adapters und der Softwareintegration Supercharger-Stationen nutzen und die Ladevorgänge über FordPass oder Ford Pro Intelligence aktivieren und bezahlen.“ Ab 2025 werden Ford-Elektrofahrzeuge die Tesla-Supercharger-Anschlüsse nutzen, die nun als North American Charging Standard (NACS) bekannt sind. Damit profitieren Ford-Elektrofahrzeuge in den USA von einem optimalen Ladeerlebnis.

Das NACS verfügt über eine einzelne AC/DC-Steckdose, während CCS1 und CCS2 separate AC/DC-Steckdosen besitzen. Dadurch ist das NACS kompakter. Allerdings hat das NACS auch eine Einschränkung: Es ist nicht kompatibel mit Märkten, die Drehstromnetze nutzen, wie beispielsweise Europa und China. Daher ist der Einsatz des NACS in diesen Märkten schwierig.

Werden unter Fords Führung andere ausländische Automobilhersteller dem Beispiel folgen und Elektrofahrzeuge mit NACS-Anschlüssen entwickeln – angesichts Teslas beherrschendem Marktanteil von fast 60 % auf dem US-amerikanischen Markt für Elektrofahrzeuge – oder zumindest Adapter für solche Anschlüsse für Käufer von Elektrofahrzeugen anbieten? Der US-amerikanische Betreiber erklärte: „Electrify America ist Amerikas größtes offenes Ultraschnellladenetzwerk, das auf dem weit verbreiteten SAE Combined Charging System (CCS-1)-Standard basiert. Aktuell nutzen über 26 Automobilmarken den CCS-1-Standard. Seit unserer Gründung engagieren wir uns für den Aufbau eines inklusiven und offenen Ultraschnellladenetzwerks, um die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu fördern. Seit 2020 hat sich die Anzahl unserer Ladevorgänge verzwanzigfacht. Im Jahr 2022 haben wir erfolgreich über 50.000 Ladevorgänge ermöglicht und 2 GWh Strom geliefert. Gleichzeitig haben wir kontinuierlich neue Ladestationen eröffnet und ältere Ladegeräte durch die neueste Technologie ersetzt. Electrify America war außerdem das erste Unternehmen in Nordamerika, das standardbasierte Plug-and-Play-Technologie eingeführt hat, die ein nahtloses Ladeerlebnis für mehrere Fahrzeuge ermöglicht. Da sich die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge stetig weiterentwickelt, werden wir die Marktnachfrage und die Regierungspolitik weiterhin aufmerksam beobachten. Electrify America möchte Teil einer umfassenderen Ladelösung für Elektrofahrzeugfahrer sein – heute und in Zukunft.“

FreeWire, ein weiteres US-amerikanisches Unternehmen für mobile Ladetechnologie, begrüßte die Zusammenarbeit von Tesla und Ford. Für einen nachhaltigen Übergang zur Elektromobilität müssen die Investitionen rasch erhöht und eine zuverlässige, öffentlich zugängliche Schnellladeinfrastruktur flächendeckend ausgebaut werden. Dies erfordert die Zusammenarbeit aller Ladeanbieter, um die Nachfrage nach öffentlichen Lademöglichkeiten zu decken. FreeWire unterstützt Teslas Schritte zur Öffnung seiner Technologie und seines Netzwerks. FreeWire setzt sich seit Langem für eine branchenweite Standardisierung ein, da diese den Fahrkomfort erhöht und es der Infrastruktur ermöglicht, mit der landesweiten Verbreitung von Elektrofahrzeugen Schritt zu halten. FreeWire plant, bis Mitte 2024 NACS-Anschlüsse an Boost Chargern anzubieten.

Fords Einstieg in den NACS-Markt ist zweifellos eine bedeutende Nachricht für andere traditionelle Automobilhersteller. Könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass NACS den nordamerikanischen Ladeinfrastrukturmarkt nach und nach dominieren wird? Und wird die Strategie „Wenn du sie nicht besiegen kannst, verbünde dich mit ihnen“ auch von anderen Marken übernommen? Ob sich NACS flächendeckend durchsetzt oder CCS1 ablöst, bleibt abzuwarten. Doch dieser Schritt sorgt zweifellos für zusätzliche Unsicherheit bei chinesischen Ladeinfrastrukturunternehmen, die ohnehin schon zögern, in den US-Markt einzutreten.