Inzwischen macht ein Drittel des britischen Marktes ein in China hergestelltes Elektroauto aus.

Inzwischen macht ein Drittel des britischen Marktes ein in China hergestelltes Elektroauto aus.

Der britische Automobilmarkt ist ein wichtiger Exportmarkt für die EU-Automobilindustrie und macht fast ein Viertel der europäischen Exporte von Elektrofahrzeugen aus. Chinesische Fahrzeuge gewinnen auf dem britischen Markt zunehmend an Bedeutung. Infolge des Brexit und der damit einhergehenden Abwertung des Pfund Sterling sind chinesische Fahrzeuge auf dem britischen Markt preislich wettbewerbsfähiger geworden.

Daten der ACEA zeigen, dass trotz eines von Großbritannien erhobenen Einfuhrzolls von 10 % chinesische Elektrofahrzeuge weiterhin ein Drittel des britischen Elektrofahrzeugmarktes beherrschen. Unter vergleichbaren Bedingungen würden europäische Hersteller im aktuellen Wirtschaftsklima ihren Wettbewerbsvorteil deutlich einbüßen.

Infolgedessen forderte der Europäische Automobilherstellerverband (ACEA) am 20. Juni dieses Jahres Großbritannien auf, die für sechs Monate später geplanten restriktiven Bestimmungen für den Handel mit Elektrofahrzeugen um drei Jahre zu verschieben. Diese Verschiebung soll den Wettbewerbsdruck durch Importeure von Fahrzeugen aus Drittländern außerhalb der EU und Großbritanniens mindern. Andernfalls könnten europäische Hersteller Zollausfälle in Höhe von bis zu 4,3 Milliarden Euro erleiden und die Produktion von Elektrofahrzeugen um etwa 480.000 Einheiten sinken.

Ab dem 1. Januar 2024 werden diese Regeln verschärft. Dann müssen alle Batteriekomponenten und bestimmte kritische Batteriematerialien innerhalb der EU oder des Vereinigten Königreichs hergestellt werden, um zollfrei handeln zu können. Sigrid de Vries, Generaldirektorin der ACEA, erklärte:„Europa hat noch keine sichere und zuverlässige Lieferkette für Batterien aufgebaut, die diesen strengeren Regeln gerecht wird.“ „Deshalb bitten wir die Europäische Kommission, die derzeitige Übergangsfrist um drei Jahre zu verlängern.“

Es wurden erhebliche Investitionen in die europäische Batterielieferkette getätigt, doch der Aufbau der erforderlichen Produktionskapazitäten braucht Zeit. In der Zwischenzeit sind die Hersteller auf importierte Batterien oder Materialien aus Asien angewiesen.

Auf Grundlage von Daten der ACEA-Mitglieder würden die Kosten für den 10-prozentigen Zoll auf Elektrofahrzeuge im Zeitraum 2024–2026 fast 4,3 Milliarden Euro betragen. Dies wäre nicht nur für den EU-Automobilsektor, sondern auch für die gesamte europäische Wirtschaft nachteilig. De Vries warnte:Die Umsetzung dieser Regeln wird schwerwiegende Folgen für den europäischen Elektrofahrzeugsektor haben, der einem zunehmenden Wettbewerbsdruck aus dem Ausland ausgesetzt ist.“

Laut ACEA-Daten erreichten Chinas Pkw-Exporte nach Europa 2022 einen Wert von 9,4 Milliarden Euro und waren damit wertmäßig Chinas wichtigster Importeur in die EU, gefolgt von Großbritannien mit 9,1 Milliarden Euro und den USA mit 8,6 Milliarden Euro. Nachfolgend finden Sie eine detaillierte Übersicht der wichtigsten Importländer für Pkw in die EU, kategorisiert nach Marktanteil.

Es wird erwartet, dass die Automobilmärkte in Großbritannien und der EU in den kommenden Jahren weiter wachsen werden und damit ein erhebliches Wachstumspotenzial für chinesische Autoexporte bieten. Darüber hinaus wird die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Automarken auf den Märkten Großbritanniens und der EU durch die kontinuierliche Verbesserung der Qualität chinesischer Fahrzeuge und den Fortschritt intelligenter und vernetzter Technologien weiter gestärkt.

Die EVCC, eine Ladekommunikationslösung für den Export inländischer Marken, ermöglicht die direkte Umwandlung zwischen Elektrofahrzeugen, Ladestationen und Batteriestromquellen auf Basis nationaler Standards in Kommunikationsprotokolle, die mit den europäischen CCS2-, amerikanischen CCS1- und japanischen Standards kompatibel sind, und ermöglicht so den Export von neuen Energieprodukten, die den nationalen Standards für das Laden entsprechen.