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Teslas NACS-Anschluss für Ladestationen für Elektroautos

Teslas NACS-Anschluss für das Laden von Elektrofahrzeugen ist für die derzeitigen globalen Wettbewerber in diesem Bereich von entscheidender Bedeutung. Diese Schnittstelle vereinfacht den Ladevorgang von Elektrofahrzeugen und rückt die Entwicklung eines zukünftigen globalen, einheitlichen Standards in den Fokus.
Die US-amerikanischen Automobilhersteller Ford und General Motors werden Teslas nordamerikanischen Ladestandard (NACS) als Ladeschnittstelle für ihre kommenden Elektrofahrzeugmodelle verwenden. Unmittelbar nach GMs Ankündigung für Juni 2023 folgten zahlreiche Ladestationsanbieter, darunter Tritium, sowie weitere Automobilhersteller wie Volvo, Rivian und Mercedes-Benz. Auch Hyundai prüft mögliche Anpassungen. Durch diese Umstellung wird der Tesla Connector zum De-facto-Standard für das Laden von Elektrofahrzeugen in Nordamerika und darüber hinaus. Aktuell bieten viele Anbieter von Ladeanschlüssen verschiedene Schnittstellen an, um den Bedürfnissen unterschiedlicher Automobilhersteller und regionaler Märkte gerecht zu werden.

NACS-Ladegerät

Michael Heinemann, CEO der Phoenix Contact Electronics Mobility GmbH, sagte: „Wir waren von der Dynamik der NACS-Gespräche in den letzten Tagen sehr überrascht. Als Pionier der Schnellladetechnologie werden wir selbstverständlich die Entscheidungen unserer globalen Kunden verfolgen. Wir werden NACS leistungsstarke Lösungen für Fahrzeuge und Infrastruktur anbieten. Einen Zeitplan und Muster werden wir in Kürze bereitstellen.“

CHARX EV-Ladegerätlösung von Phoenix Contact

Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen stellt das Fehlen eines einheitlichen Ladeanschlusses eine Herausforderung dar. So wie die Einführung von USB-C-Anschlüssen das Laden von Smart-Produkten vereinfacht, würde eine universelle Schnittstelle für das Laden von Elektroautos ein nahtloses Laden ermöglichen. Aktuell müssen Besitzer von Elektrofahrzeugen entweder an bestimmten Ladestationen laden oder Adapter verwenden, um an inkompatiblen Stationen zu laden. Zukünftig könnten Fahrer aller Elektrofahrzeuge dank des Tesla-NACS-Standards an jeder Station entlang der Strecke ohne Adapter laden. Ältere Elektrofahrzeuge und andere Ladeanschlüsse ließen sich mit Teslas Magic Dock-Adapter verbinden. Allerdings wird NACS in Europa nicht verwendet. Heinemann erklärte: „Nicht einmal Tesla selbst, die Ladeinfrastruktur in Europa nutzt den CCS-T2-Standard. Tesla-Ladestationen können sowohl mit CCS T2 (dem chinesischen Standard) als auch mit dem europäischen Tesla-Anschluss laden.“

Aktuelles Ladeszenario

Die aktuell verwendeten Ladeanschlüsse für Elektrofahrzeuge variieren je nach Region und Fahrzeughersteller. Fahrzeuge, die für das Laden über Wechselstrom ausgelegt sind, verwenden Stecker des Typs 1 und 2. Typ 1 umfasst den SAE J1772 (J-Stecker) und ermöglicht Ladeleistungen von bis zu 7,4 kW. Typ 2 entspricht dem Mennekes- oder IEC 62196-Standard für europäische und asiatische Fahrzeuge (Herstellungsdatum nach 2018) und ist in Nordamerika als SAE J3068 bekannt. Es handelt sich um einen Drehstromstecker mit einer maximalen Ladeleistung von 43 kW.

Vorteile von Tesla NACS

Im November 2022 stellte Tesla anderen Automobilherstellern die Design- und Spezifikationsdokumente des NACS-Steckers zur Verfügung. Tesla erklärte, der NACS-Stecker sei der zuverlässigste in Nordamerika und biete sowohl Wechselstrom- als auch Gleichstromladung mit bis zu 1 MW. Er habe keine beweglichen Teile, sei halb so groß und doppelt so leistungsstark wie der Standardstecker aus China. NACS verwendet fünf Pins. Die beiden Hauptpins werden sowohl für Wechselstrom- als auch für Gleichstrom-Schnellladung genutzt. Die drei übrigen Pins bieten eine ähnliche Funktionalität wie die drei Pins des SAE J1772-Steckers. Manche Anwender empfinden das Design von NACS als benutzerfreundlicher.

Die Nähe der Ladestationen zu den Nutzern ist ein entscheidender Vorteil. Teslas Supercharger-Netzwerk ist das weltweit größte und ausgereifteste Ladenetzwerk für Elektrofahrzeuge mit über 45.000 Ladestationen, die ein Laden in nur 15 Minuten und eine Reichweite von 518 Kilometern ermöglichen. Die Öffnung dieses Netzwerks für andere Fahrzeuge macht das Laden von Elektrofahrzeugen wohnortnäher und auf längeren Strecken komfortabler.

Heinemann erklärte: „Die Elektromobilität wird sich weiterentwickeln und alle Automobilsektoren durchdringen. Insbesondere im Nutzfahrzeugbereich, in der Landwirtschaft und bei Baumaschinen wird der Ladebedarf deutlich höher sein als heute. Dies erfordert die Etablierung zusätzlicher Ladestandards, wie beispielsweise des Megawatt-Ladesystems (MCS), das diesen neuen Anforderungen Rechnung trägt.“

Toyota wird ab 2025 ausgewählte vollelektrische Toyota- und Lexus-Fahrzeuge mit NACS-Anschlüssen ausstatten, darunter ein neues, dreireihiges, batteriebetriebenes Toyota-SUV, das im Toyota-Werk in Kentucky (TMMK) gefertigt wird. Ab 2025 können Kunden, die ein entsprechendes Toyota- oder Lexus-Fahrzeug mit dem Combined Charging System (CCS) besitzen oder leasen, dieses zudem mit einem NACS-Adapter laden.

Tesla-Ladegerät

Toyota bekräftigte sein Engagement für ein reibungsloses Ladeerlebnis, ob zu Hause oder an öffentlichen Ladestationen. Über die Toyota- und Lexus-Apps haben Kunden Zugriff auf ein umfassendes Ladenetzwerk mit mehr als 84.000 Ladepunkten in Nordamerika, und NACS bietet ihnen zusätzliche Auswahlmöglichkeiten.

Laut Meldungen vom 18. Oktober gab die BMW Group kürzlich bekannt, ab 2025 den nordamerikanischen Ladestandard (NACS) in den USA und Kanada einzuführen. Die Vereinbarung gilt für Elektromodelle von BMW, MINI und Rolls-Royce. Unabhängig davon kündigten BMW, General Motors, Honda, Hyundai, Kia, Mercedes-Benz und Stellantis die Gründung eines Joint Ventures zum Aufbau eines umfassenden DC-Schnellladenetzes in den USA und Kanada an. Dieses Netz soll in Ballungsräumen und entlang von Autobahnen errichtet werden. Geplant sind mindestens 30.000 neue Ladestationen. Dieser Schritt könnte darauf abzielen, Fahrzeughaltern einen einfachen Zugang zu zuverlässigen Schnellladediensten zu ermöglichen, aber auch der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Automobilherstellern dienen, die bereits ihre Teilnahme am NACS-Ladestandard von Tesla angekündigt haben.

Aktuell sind die Ladespezifikationen für (reine) Elektrofahrzeuge weltweit nicht einheitlich. Sie lassen sich hauptsächlich in amerikanische (SAE J1772), europäische (IEC 62196), chinesische (CB/T), japanische (CHAdeMO) und Tesla-eigene Spezifikationen (NACS/TPC) unterteilen.

NACS (North American Charging Standard) Der nordamerikanische Ladestandard ist die ursprüngliche Ladespezifikation, die exklusiv für Tesla-Elektrofahrzeuge gilt und früher unter dem Namen TPC bekannt war. Um staatliche Subventionen in den USA zu erhalten, kündigte Tesla an, ab März 2022 nordamerikanische Ladestationen für alle Fahrzeughalter zu öffnen und benannte die TPC-Ladespezifikation in NACS (North American Charging Standard) um. Dadurch konnten sich nach und nach weitere Automobilhersteller der NACS Charging Alliance anschließen.

Bislang haben Mercedes-Benz, Honda, Nissan, Jaguar, Hyundai, Kia und andere Automobilhersteller ihre Teilnahme am Tesla NACS-Ladestandard angekündigt.


Veröffentlichungsdatum: 21. November 2023

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